Jonah 2

Text: Jona 2,1 Jona 2 Einleitung Das zweite Kapitel beschreibt, wie der ins Meer geworfene Jona nach GOttes besonderer Schickung von einem großen Fisch verschlungen, darunter aber doch beim Leben erhalten worden sei, in weicher Not er zu GOtt gerufen und bei Ihm Erhörung und Errettung gefunden habe. Text: Jona 2,1 Was GOtt mit dem ins Meer geworfenen Jona für einen tiefen Leidensweg gegangen sei, und auf demselben gleichwohl seine Erhaltung verschafft habe. Innerhalb, dieser Zeit konnte freilich Jona unter so anhaltendem Schmecken des Todes gedemütigt und über die weiteren Wege GOttes mit ihm nachdenklich gemacht werden. Wir Alle sollen gern die Tiefen von Gerichten und von Errettungen Gottes; die in solchen Geschichten liegen, ehrerbietig ansehen, und daraus den Samen zum Vertrauen auf GOtt auch in der äußersten Not ins Herz fassen; besonders aber an diesem Zeichen des Jona das Vorbild auf die tiefe Erniedrigung des Sohnes GOttes mitten in die Erde, und auf Sein Lebendigwerden aus den Toten, wohl beherzigen, als wovon hernach das Licht auf alle sonst noch so tiefe und dunkle Leidenswege fällt. Text: Jona 2,2-10 Das Gebet des Jonas, als ein treffliches Muster, wie man in der Not seinen GOtt suchen möge. Vermutlich ist Jona nicht gar augenblicklich vom Fische verschlungen, sondern noch eine Weile vom Meer hin und hergeworfen worden, daher er seinen Aufenthalt im Fisch schon als eine anfängliche Errettung GOttes ansehen und auf die weitere Hülfe so geziemend andringen konnte. So beten ist freilich etwas Anderes, als eine gewohnte oder erlernte Formel hersagen oder herlesen. Schon da Jona aus dem Schiffe geworfen ward, beteten die Leute dabei, und so ist es noch viel weniger bei ihm selber ohne viele unaussprechliche Seufzer abgegangen, bis er aus der Todesfurcht und Höllenangst so weit genesen ist, Daß er zu solchem Gebet kommen konnte, wie uns da beschrieben ist. Denn durch den Zorn hindurch, den man fühlet, und von dem man so umschlossen ist, nach der Güte greifen, ist nichts Geringes. Es ist nicht anders, als ob man durch eitel Spieße und Schwerter durchbrechen müßte. Manche Ausdrücke im Gebet des Jonas sind aus den Psalmen genommen,‘ man vergleiche Ps 42:8; 31:23 . So kommt Einem etwas aus der Schrift oft erst nach langer Zeit wohl, wenn man in ähnliche Umstände kommt. Was führen doch alle unsere Demütigungen für einen Stachel der Ewigkeit bei sich, daß drei Tage und drei Nächte Einem schon so lang werden können, als ob man ewiglich verriegelt wäre. Wie wunderbar bricht das Licht aus der Finsternis hervor: da meine Seele bei mir verzagte, gedachte ich an den HErrn; und mit dem ersten Angedenken an den HErrn geht auch wieder das erste Fünklein Licht und Leben auf. Die tiefste Wurzel vom Betrug der Sünde in seinem und Anderer Herzen hat Jona darin angetroffen, wenn Einen das Halten über dem Eiteln, es sei hernach eitle Lust oder Furcht, von Seiner Gnade abbringt. Wohl dem, der nur die Rückkehr dazu noch so findet, wie sie Jona gefunden.
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